In unserer Wohngemeinschaft für Intensivpflege in Kassel am Marienkrankenhaus ist tierisch was los: Therapiehund Kalle und sein Frauchen Katrin Erdmann, die auch Ergotherapeutin ist, kommen regelmäßig zu Besuch. Als gemeinsames Team des Therapiezentrums Rothenberg bieten sie tiergestützte Therapie für die Bewohner*innen unserer WG an. Das bedeutet, dass die normale Ergotherapie jetzt auch zusammen mit dem Hund durchgeführt werden kann.

Tiergestützte Therapie in der WG Marienkrankenhaus -
Kalle erhellt unseren Tag

In unserer Wohngemeinschaft für Intensivpflege in Kassel am Marienkrankenhaus ist tierisch was los: Therapiehund Kalle und sein Frauchen Katrin Erdmann, die auch Ergotherapeutin ist, kommen regelmäßig zu Besuch. Als gemeinsames Team des Therapiezentrums Rothenberg bieten sie tiergestützte Therapie für die Bewohner*innen unserer WG an. Das bedeutet, dass die normale Ergotherapie jetzt auch zusammen mit dem Hund durchgeführt werden kann.

Positive sensorische Erfahrung mit der Hilfe von Kalle

„Häufig lächeln unsere Klient*innen schon, wenn sie den Hund durch die Tür in ihr Zimmer kommen sehen. Während der Therapie sind sie deutlich wacher und präsenter“, erzählt unsere Therapeutin Katrin von den Vorteilen ihres tierischen Kollegen. Die Hilfe des Hundes kann zum Beispiel eine sensorische Erfahrungen für die Klient*innen sein. Auch das Streicheln und Kuscheln kann bereits gute Ergebnisse erzielen. Aktivierende Spiele, wie das Apportieren oder Spaziergänge mit Kalle sind mit den Klient*innen möglich, wenn diese dazu körperlich in der Lage sind.
Allgemein sind unsere Klient*innen im Beisein des Hundes wacher durch den außergewöhnlichen Reiz, den der Hund bietet. Die Freude über das Tier löst oft schon viele Barrieren und macht die Klient*innen glücklich. Auch der Erfolg, wenn der Hund auf Kommandos reagiert und auf Ruf zu den Klient*innen kommt, ist ein positiver Faktor in der Therapie.

Kalle ist als Therapie-Hund speziell ausgebildet

Die Bezeichnung „Therapie- oder Therapiebegleithund” ist in Deutschland nicht geschützt, daher gibt die unterschiedlichsten Ausbildungsangebote, die sich meist in Dauer und Qualität voneinander abgrenzen. Kalle durchläuft die Ausbildung für Therapie-Hunde Teams bei Sylvia Ritter und Elke Schneider aus Kassel, die sich im Zertifizierungsprozess nach den Standards von ESAAT (European Society for Animal Assisted Therapy) befindet. Diese Ausbildung dauert mindestens zwei Jahre und in dieser Zeit müssen verschiedene Prüfungen zum Grundgehorsam und dem Therapeutischen Einsatz des Tieres absolviert werden.

Welche Regeln müssen im Umgang mit Therapiehunden beachtet werden?

Besondere Regeln im Umgang mit dem Therapiehund sind zum Beispiel, dass Kalle während seiner Arbeit nicht von außenstehenden Personen angesprochen oder angefasst werden darf. Ebenso ist die Arbeit auch anstrengend für ihn und er benötigt genug Ruhepausen und einen speziellen Rückzugsort, an dem er nicht gestört werden darf.
Katrin kann außerdem gut einschätzen, wie belastbar er ist und wieviele Einsätze am Tag machbar sind. Das kann auch von Tag zu Tag variieren. Bei zu hoher Hitze sollte Kalle auch nicht eingesetzt werden. Als Therapiebegleithund besitzt Kalle natürlich auch einen vollständigen Impfschutz und wird regelmäßig gegen Endo- und Ektoparasiten behandelt. Bei Klient*innen, bei denen eine Besiedelung mit multiresistenten Erregern nachgewiesen wurden, darf er natürlich nicht nicht eingesetzt werden.

Wer trägt die Kosten für die tiergestützte Therapie?

Grundsätzlich sind alle anfallenden Kosten für Therapiemittel über die Heilmittelverordnung der
gesetzlichen Krankenversicherung mit abgedeckt. Dabei ist es egal, ob für die Therapie bspw. ein
Ball genutzt wird oder ein Hund. Natürlich ist es denkbar, die tiergestützte Therapie auch außerhalb der von den Ärzt*innen verordneten Therapie als Selbstzahlungs-Leistung zu buchen, dies geschieht dann über eine gesonderte Honorarvereinbarung.

Kalle und sein Frauchen sind gern gesehene Gäste in unserer WG Marienkrankenhaus und werden stets von allen Klient*innen, Angehörigen und Pflegekräften gut aufgenommen. Die Klient*innen fragen aktiv nach ihm, wenn er mal nicht bei der Therapie dabei ist und zeigen viel Verständnis für seine Bedürfnisse. Eine Win-Win-Situation für alle!